🌱 Rhabarber – das saure Multitalent mit überraschender Kraft
Rhabarber ist mehr als nur ein säuerlicher Frühlingsbote für Kompott, Kuchen oder Marmelade. Hinter den markanten roten und grünen Stangen steckt ein beeindruckendes Nährstoffprofil – und eine Geschichte, die bis in die Heilkunst des Orients reicht. Heute erlebt das traditionsreiche Knöterichgewächs ein verdientes Comeback – als Gesundheits-Booster, als kulinarisches Highlight und als echte Geheimzutat in der modernen Küche.
🍃 Beschreibung
Rhabarber polarisiert. Während unsere Geschmacksknospen das saure Aroma oft mit einem Schaudern quittieren, jubeln unsere Körperzellen still vor Begeisterung. Die Stängel sind vollgepackt mit wertvollen Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien – ein wahres Detox-Gemüse für den Verdauungstrakt. Je intensiver das Aroma, desto höher meist der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen – und die haben es in sich.
🌍 Herkunft
Ursprünglich stammt der Rhabarber aus Zentralasien, wurde über arabische Heilkundige bis nach Europa gebracht – und dort als pflanzliches Arzneimittel verehrt, lange bevor er seinen Weg in Kuchenformen fand. In Deutschland wird er heute von März bis Juli geerntet – zuerst als zarter Treibrhabarber aus dem Gewächshaus, später als robuster Freilandrhabarber mit kräftigerer Säure.
🧪 Inhaltsstoffe & Wirkung
Obwohl Rhabarber vor allem für seinen hohen Gehalt an Apfel- und Zitronensäure bekannt ist, überrascht er mit einem starken Mix aus:
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Kalzium (für Knochen, Nerven, Zähne)
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Magnesium & Mangan (für Muskeln, Zellschutz & Hormonhaushalt)
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Vitamin C (für Immunsystem & Haut)
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Niacin, Pantothensäure & Folsäure (für Blutbildung, Zellregeneration & gute Laune)
Zudem punktet Rhabarber mit verdauungsfördernden Eigenschaften: Er regt die Darmtätigkeit an, wirkt leicht abführend und hilft beim Entgiften. Der hohe Anteil an Gerbstoffen stärkt zudem die Schleimhäute im Verdauungstrakt – und macht den Rhabarber zu einem echten Gegner für schlechte Darmbakterien.
💡 Wusstest du schon?
Rhabarber wird von der Pflanze selbst mit intensiven Säuren geschützt – diese enthalten unter anderem Oxalsäure, die im Körper Kalzium bindet. Doch keine Sorge: In moderaten Mengen (z. B. ein- bis zweimal pro Woche) stellt Rhabarber kein Problem dar – vor allem nicht, wenn man ihn zusammen mit kalziumreichen Lebensmitteln wie Milchprodukten genießt. Rhabarber sollte allerdings nie roh in großen Mengen oder mit Blättern verzehrt werden – diese enthalten zu viel Oxalsäure und gelten als ungenießbar.
🛒 Einkauf & Lagerung
Je heller und zarter die Stiele, desto milder der Geschmack. Besonders früh geernteter Treibrhabarber schmeckt weniger sauer und eignet sich ideal für Süßspeisen. Später geernteter Freilandrhabarber entwickelt kräftigere Aromen. Nach dem Kauf sollte Rhabarber im Kühlschrank gelagert und möglichst innerhalb von 2–3 Tagen verarbeitet werden.
👨🍳 Zubereitungstipps
Die Verarbeitung ist denkbar einfach: Stiele unter fließendem Wasser waschen, eventuell die harte Schale abziehen, anschließend in Stücke schneiden. Ob klassisch zu Kompott, Marmelade oder Crumble, als fruchtige Komponente im Salat (z. B. mit Rucola und Zuckerschoten) oder mutig kombiniert mit Ingwer, Zimt oder Orange – Rhabarber kann mehr, als viele denken.
Unser Geheimtipp: Rhabarber kurz blanchieren und mit Honig statt Zucker süßen – so bleibt das Aroma erhalten und die Säure wird sanft abgerundet.
❤️ Warum wir Rhabarber lieben
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Bringt die Verdauung in Schwung
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Reinigt den Darm und entlastet die Leber
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Kann nervöse Unruhe mildern
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Unterstützt das Zellwachstum und die Blutbildung
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Erfrischt – nicht nur auf dem Teller!
📌 Fazit
Rhabarber ist alles andere als ein altes Gemüse von gestern. Seine Kombination aus vitalisierenden Nährstoffen, antioxidativen Eigenschaften und kulinarischer Vielseitigkeit macht ihn zu einem echten Power-Gemüse für Frühling und Sommer. Wer seinem Körper Gutes tun will, darf es ruhig öfter mal etwas saurer mögen!