🌱 Chicorée – Bitter macht besser
Chicorée ist mehr als nur knackige Bitterkeit: Dieses Sprossengemüse kurbelt die Verdauung an, hilft beim Entgiften und liefert wertvolle Ballaststoffe – ideal für eine ausgewogene Ernährung und überraschend vielseitig in der Küche.
🥗 Was ist Chicorée überhaupt?
Chicorée gehört zur Familie der Zichorien und ist ein typischer Wintergast in der Gemüsetheke – gezüchtet aus den Wurzeln der Zichorie und im Dunkeln „getrieben“, damit die zarten Sprossen hell und mild bleiben. Die blassgelben Blätter erinnern geschmacklich an Bitterstoffe, die heute viel zu selten auf dem Speiseplan stehen – dabei haben sie es in sich: Chicorée regt die Verdauung an, fördert die Gallentätigkeit und wirkt sogar entgiftend.
🌍 Herkunft & Besonderheit
Ursprünglich stammt die Zichorienpflanze aus Europa und Nordafrika, doch heute wird Chicorée hauptsächlich in Belgien, Frankreich und den Niederlanden angebaut. Die gezielte Kultivierung im Dunkeln sorgt nicht nur für den typischen Geschmack, sondern auch für den hohen Ballaststoffgehalt.
Ein spannender Fakt: Chicorée war in Belgien lange Zeit eine Geheimzucht – bis ein Landwirt im 19. Jahrhundert entdeckte, dass sich die Pflanze unter Ausschluss von Licht zu einem zarten, marktfähigen Gemüse entwickeln ließ.
💪 Inhaltsstoffe & Wirkung
Chicorée enthält:
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Bitterstoffe wie Intybin, die Leber und Galle in Schwung bringen
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Viel Inulin, einen löslichen Ballaststoff, der die Darmflora unterstützt
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Kalium, das entwässernd wirkt
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Vitamin C und Folsäure, die das Immunsystem stärken
Besonders spannend: Chicorée bindet im Darm nicht nur Cholesterin und Gallensäuren, sondern auch Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber – ein echtes Entgiftungsgemüse! Außerdem kann Inulin helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten – ein Plus für Diabetiker:innen.
🛒 Einkauf & Lagerung
Achte beim Kauf auf feste, hellgelbe Kolben ohne braune Stellen. Je heller und geschlossener die Chicorée-Knospe, desto milder der Geschmack. Lagere Chicorée kühl und lichtgeschützt, am besten in Papier eingeschlagen im Gemüsefach – so bleibt er mehrere Tage frisch.
👨🍳 Zubereitung & Küchentipp
Chicorée ist vielseitig: roh im Salat, überbacken, geschmort oder in Quiches – er macht überall eine gute Figur. Um die Bitterkeit zu reduzieren, einfach den keilförmigen Strunk herausschneiden und die Blätter mit etwas Obst (z. B. Orange, Apfel oder Birne) kombinieren. Besonders raffiniert: Chicorée gegrillt mit Honig und Walnüssen – ein Fest für Gaumen und Darm.
⚠️ Gut zu wissen
Ein übermäßiger Verzehr von Chicorée bei gleichzeitig einseitiger Ernährung kann dazu führen, dass Spurenelemente wie Eisen oder Zink schlechter aufgenommen werden – also am besten immer in Kombination mit anderen frischen Lebensmitteln genießen.
🧠 Überraschender Fakt für Wissbegierige
Wusstest du, dass Chicorée ein natürlicher Chelatbildner ist? Das bedeutet: Er bindet toxische Schwermetalle im Darm, bevor sie ins Blut gelangen – und unterstützt damit die körpereigene Entgiftung auf ganz natürliche Weise. Eine Eigenschaft, die nur wenigen Gemüsesorten nachgesagt wird!